Irgendwann im Frühjahr diesen Jahres kam von Martin die Info – in Neuruppin gibt es ein Langstreckenschwimmen: 5km, 10km und 15km. Er werde dort teilnehmen und sich zuerst einmal an die 5km heranwagen… naja für ihn sicher kein Problem. Er ist zur Zeit auch unser bester Schwimmer.
Aber wir anderen waren von der Idee angefixt und so meldeten sich René, Ole und ich auch für die 5km an. Soweit so gut, wie gesagt, das war im Frühjahr. Der Termin – 12.8.2023 kam dann immer näher und ich hatte dann doch ein paar Bedenken …werde ich das schaffen?
Das Freiwasserschwimmen an sich ist nicht das Problem. Bis 2km schwimmen wir oft locker im Training – aber das ist noch nicht mal die Hälfte der anvisierten Distanz!
Meine finale Entscheidung sollte am letzten Sonntag vor dem Wettkampf fallen. Das Wetter war gut, das Wasser ruhig, die Wellen nicht so hoch wie an den vergangenen Tagen. Ich ging zum See und nahm mir vor 3km am Stück ohne Pause zu schwimmen. Ich fing ruhig an und fand mein Tempo... und es schwamm sich so weg. Geschafft - also werde ich auch die 5km schaffen.
Rebecca und Martin hatten ein Häuschen ? in Nietwerder, 4km vom Ruppiner See und dem Start und Zielort unseres Schwimmens entfernt – also perfekt - gemietet. Dort zogen wir am Freitag ein. Rebecca, Danny und Ole, der die Anfahrt mit dem Rennrad bestritt,als Begleitung und Martin, René und ich als Teilnehmer.
Der Start war auf Samstag 12 Uhr festgelegt, ab 10:30 Uhr gab es die Startunterlagen. Wir konnten also gemütlich frühstücken. Ole und Danny hatten uns mit frischen Brötchen vom nahen Bäcker versorgt.
Das Wetter war gut, nicht zu warm, Wassertemperatur offiziell 19°C. Für mich stand vorher schon fest, dass ich ohne Neo schwimme und ging davon aus, dass das bei einem Langstreckenschwimmen normal ist. Aber am Start musste ich feststellen, nicht nur meine 2 Vereinskollegen schwimmen mit Shorty bzw. Neo sondern auch die Mehrheit des gesamten Starterfeldes, zumindest auf den 5km.
Die Teilnehmer der 10 und 15km habe ich vor dem Start nicht gesehen. Deren Start erfolgte schon um 10 Uhr in Wustrau, eine interessante Strecke vom Süden bis hoch nach Neuruppin.. aber vielleicht später mal. ?
12 Uhr erfolgte der Startschuss und ich schwamm wie eine Woche vorher locker los, so dass ich an der ersten Boje auf der anderen Seite des Sees nach 500m am Ende des Feldes schwamm. Aber ich hatte mein Tempo gefunden und so konnte ich konstant schwimmen und auch noch einige Teilnehmer überholen. An der ersten Unterquerung der Brücke feuerten mich Danny und Ole lautstark an und ich konnte ihnen noch zu winken. Nach der Brücke kam ein langes gerades Stück. Ich konnte mich gut orientieren und es machte richtig Spaß. Danach kam der Knick und es ging wieder auf die andere Seite des Sees zurück. Leider kamen just in diesem Moment 2 Flöße vorbei, so dass ich die gegenüberliegende Boje erst sehr spät sah und wahrscheinlich deshalb einen kleinen Bogen zu weit geschwommen bin. ?
Danach ging es wieder zurück Richtung Brücke. Ich orientierte mich an der nächsten Boje, verpflegte mich mit meinem Gel und schwamm weiter, es fühlte sich gut an. Leider kam dann keine weitere Boje und ich hatten ein paar Probleme die Unterquerung der Brücke zu finden. Endlich angekommen musste ich feststellen, dass unter der Brücke mir ein starker Wind entgegen bliess und somit auch die Wellen stark zugenommen hatten. Aber das kannte ich von unserem Senftenberger See und war somit gut gewappnet.
Danny und Ole feuerten mich wieder lautstark an – danke, das hat geholfen.
Ich kämpfte mich durch die Brücke und die letzten 800m bis zu Ziel und hatte es geschafft. Was für ein Erlebnis! ?
Und wie ein bekannter Trainer mal gesagt hat, wer die 5km schafft schwimmt auch 10km. ?
Eure Kathrin