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Creating Memories

Creating Memories. Das ist der Slogan von Hannes Hawaii Tours, dem großen deutschen Veranstalter von Triathlonreisen Und genau unter diesem Motto werde ich dieses verlängerte Wochenende mit fantastischen Menschen verbuchen. Aber von vorn…

Nachdem ich in den Wintermonaten in meinem Online Coaching Plan gesehen hatte, dass dieser auf 2 Wettkämpfen aufgebaut ist, schaute ich mich bei Ironman und der Challenge Family neben dem Wettkampf in St. Pölten nach einem weiteren Rennen um, welches nicht zu weit entfernt ist. Schließlich war der Ausflug nach Österreich erst einen Monat her. Ich blieb bei meiner Suche beim Challenge Poland in Gdansk (auf Deutsch Danzig) hängen. Wenn auch mit einer Reisezeit von ca. 7h nicht direkt um die Ecke, ist es wenigstens mit dem Auto erreichbar. Die Challenge Poland bietet nicht nur das Mitteldistanzrennen als Hauptevent an, sondern neben einem Womens Run auch noch die Sprint- sowie die Olympische Distanz. Und so freute ich mich, dass sich neben mir auf der längsten Strecke des Wochenendes gleich noch Kathrin, René und Pi für ein Rennen angemeldet hatten. Neben uns 4 Startenden begleiteten uns als Support-Team noch meine Frau Jane, Lene und Katrin. Wer neben mir diese 6 Menschen kennt, weiß wie groß meine Vorfreude auf dieses verlängerte Wochenende war.

Gerne wollte ich schon am Morgen losfahren, die gute alte Arbeit sorgte jedoch dafür, dass es erst am Nachmittag möglich war. Die Hinfahrt, vorbei an einem riesigen Jesus und mit Zwischenstopp in einer polnischen Pizzeria, wo sich der Gurkensalat von Kathrin dann doch als bloße Salzgurke, serviert auf einem Teller mit nichts herausstellte, verging recht schnell und so landeten wir nachts gegen 23 Uhr in unserer Unterkunft. Schnell die Zimmer aufgeteilt und ab ins Bett.

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Der Freitag begann mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir uns ganz aufgeregt (also ich zumindest) an die nahe gelegene Ostsee begaben, um die Startunterlagen abzuholen und uns schon einmal zu orientieren. Und wie sollte es an der See anders sein, empfing uns ein gut blasender Wind, der das Meer ordentlich aufpeitschte. Darauf hätte ich am Sonntag richtig Lust. 😊

Kathrin und René zeigten sich jedoch unbeeindruckt und stürzten sich ohne Neo in die kalten Fluten. Und dann hatten die auch noch Spaß bei dem Wellengang. Ich verstehe es nicht. Im Anschluss holten wir unsere Startunterlagen bei den freundlichen Volunteers ( Ey was würden wir nur ohne diese tausenden Freiwilligen bei unseren Veranstaltungen machen!) und schlenderten noch kurz über die Expo. Nach einem kurzen Päuschen machten wir uns auf Entdeckungstour in die Innenstadt von Danzig. Unsere Reisen haben zwar Triathlon als Schwerpunkt, jedoch sind wir auch kulturell interessiert (eigentlich Essen wir nur furchtbar gern in der ganzen Welt) und wer die Instagram-Kanäle unserer Mädels kennt, der weiß, was für unfassbar tolle Bilder sie immer und überall knipsen. Danzig ist richtig schön, hat großartige Kaffees mit leckerem Kuchen, ein Riesenrad, drehbare Brücken, sinnlos große Jachten im Stadthafen und echt viele historische Gebäude. Nach ein paar Stunden ging es dann wieder zurück. Ein Abendessen später und nach ein wenig Austausch über die Abläufe des folgenden Morgens ging es ab ins Bett. Schließlich stand am Ende der kommenden Nacht der erste Raceday an.

Während Kathrin, René und Pi noch frühstückten und letzten Krams einpackten, lief ich auf der Suche nach E-Scootern schon aufgeregt durch das Wohngebiet. Ich kenne die Dinger von der Ironman Weltmeisterschaft in Lahti/Finnland und weiß um die Vorteile. Und hey, wenn sich die Nutzenden an die Regeln halten, die Dinger nicht immer in den Weg stellen oder (noch schlimmer) rumliegen lassen würden, wäre das Klasse. Nach 30 Minuten hatte ich dann vier Roller zusammen und präsentierte Jane, Katrin und Lene meine Idee. Mich würde ja interessieren, was die Mädels gedacht haben. Nach kurzer Probefahrt schienen aber auch sie das Ganze für eine gute Idee zu halten und so düsten wir den anderen hinterher. Nur ca. 10 Minuten waren wir unterwegs und dann auch schon am Wettkampfort. Wir suchten die 3 am Ostseestrand auf und bereits kurze Zeit später wurden Kathrin, René und Pi auf die Reise geschickt. Das Wasser hatte sich im Vergleich zum Vortag beruhigt, was René traurig stimmte, sodass die 3 die 750m im offenen Meer recht zügig hinter sich brachten. Wir feuerten am Schwimmausstieg erstmals kräftig an und verabschiedeten uns vorerst, da die Wechselzone leider so abgesperrt werden musste, dass wir das Treiben beim ersten Wechsel nicht beobachten konnten und weil die Radstrecke bei der Sprintdistanz nur 1x absolviert wurde, lohnte es sich auch nicht, den Weg dorthin anzutreten. Somit gingen wir gemütlich zur Laufstrecke und positionierten uns so, dass wir alle zum Beginn des Laufens sehen konnten. Unsere Teilnehmenden sahen noch frisch aus. Da die Sprintdistanz ja „nur“ 5 Kilometer Laufen beinhaltet, wechselten wir alsbald zum Zielbereich, der von diesen herrlichen Werbebanden gesäumt war, die sich so herrlich zum Krach machen eignen. 😊

Während die Mädels weiter in Richtung Ziellinie Stellung nahmen, positionierte ich mich so, dass ich die Laufstrecke im Blick hatte, um rechtzeitig die Mitteilung geben zu können, dass unsere Fav´s kamen. Natürlich wurden diese dann von uns so lautstark begrüßt, dass die Menschen um uns herum teilweise verwundert, teilweise erfreut guckten. 😊

Alle 3 kamen glücklich ins Ziel und ich glaube sie waren etwas traurig, sich doch nur für einen Sprint entschieden zu haben. Ganz schön schnell vorbei so ein Ding 😊.

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Während sich die Finisher dem verdienten Büfett zuwandten, hatten auch wir uns ein ordentliches Frühstück verdient. Später trafen wir im Café wieder zusammen. Kathrin teilte die frohe Kunde mit uns, auf dem Treppchen gelandet zu sein und so konnten wir erneut jubeln, als sie ihren Pokal in Empfang nehmen durfte. Im schönen Garten des AirBnb wurden dann die Rennen ausgewertet. Ich hörte aufmerksam zu und ließ mich auf die Gegebenheiten der Strecken briefen, schließlich hieß es ja am folgenden Tag für mich Gun´s out. Im Anschluss dann Sachen packen und das Rad präparieren. Ich liebe diese Routinen! Super war dann auch festzustellen, dass ich bereits wesentlich mehr Schritte als Pi hinter mich gebracht hatte. „Gute“ Voraussetzungen also für eine Mitteldistanz am nächsten Tag. Und weil die Sache mit der Regeneration vor dem Renntag eh mächtig schiefgelaufen war, zog ich mit den anderen auch noch los, um ein alternatives Straßenfest mit Skateboard Contest und Foodtrucks zu besuchen. Ordentlich kaputt fiel ich recht spät abends ins Bett.

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Obwohl Mensch annehmen könnte, dass ich nach solch einem Tag tief und fest geschlafen habe, war natürlich genau das Gegenteil der Fall. Ich hatte so eine miese Nacht mit komischen Träumen über das Nichtgelingen von irgendetwas, musste mehrmals aufs Klo (ich werde alt) und war auch sonst ständig wach. Gegen 5 Uhr war die Nacht dann endgültig vorbei. Eine Tasse Kaffee, ein Porridge, nochmal kurz chillige Musik und es war halb 7. Die Wechselzone konnte bis 7:30 Uhr betreten werden und da ich mich am Vortag entschlossen hatte, lediglich das Rad und den Helm in der Wechselzone zu lassen, wollte ich nicht auf den letzten Drücker da sein. Der Morgen war recht freundlich und nicht kalt, sodass ich mir die Milka Latschen anzog und standesgemäß, a la Sam Long bei der WM in Lahti, mit dem Roller zum Wettkampfort fuhr. In der Wechselzone wurde dieses Mal alles in Kisten verstaut, es gab nicht wie gewohnt extra Beutel für das Radfahren und das Laufen. Das war aber kein Problem und mit der inzwischen gewonnenen Routine konnte ich alles vernünftig platzieren. Ich vergewisserte mich noch einmal, ob ich die Startzeit richtig interpretiert hatte (Pro M 8:00 Uhr, Pro W 8:02 Uhr, Altersklassen ab 8:12 Uhr). Hatte ich. Dies ermöglichte es mir, mich abseits vom Trubel am Strand in die Sonne zu setzen, meine Gedanken schweifen zu lassen und noch eine Atemübung zu absolvieren. Nebenbei lief standesgemäß Paul Kalkbrenner. Ich mag diesen ruhigen Beat sehr, wenn es zur Stimmung passt.

Die Support-Crew war inzwischen auch eingetroffen und kam etwas panisch auf mich zu, weil ich 10 vor 8 noch ohne Neo und co. in der Sonne saß. Die Annahme, ich würde aus irgendeinem Grund nicht starten, wischte ich mit einem „beruhigt euch, Start ist ab 8:12 Uhr“ beiseite und die besorgten Mienen wandelten sich wieder in ein Lächeln. So langsam wurde es dann aber doch Zeit mich startklar zu machen. Routiniert zog ich vorsichtig den Neo an. Klappte untenrum wunderbar. Doch als ich den ersten Arm in den Ärmel steckte, hörte ich plötzlich ein „ratschschschsch“. Das Material riss an der Naht und ich hatte plötzlich einen 1,5cm langen Riss im Anzug. Tolle Wurst. Bei genauerem Anschauen des Neos fanden wir noch mehr komisch aussehende Stellen. Gerade so ein Jahr alt und erst 4-5x getragen sollte das natürlich nicht sein. Mal schauen, was der Hersteller sagt. Ich bin gespannt. War nämlich nicht günstig die Gummipelle (Nachtrag: Es erfolgt eine Reparatur). Ich blieb jedoch ruhig (ich verschweige hier, dass ich auch vergessen hatte, den Brustgurt anzulegen und dass auch die Badekappe in der Unterkunft lag) und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche. In wenigen Minuten sollte ich 700m auf das offene (zum Glück relativ ruhige) Meer raus schwimmen.

Nochmal kurz mit dem Begleiter*innen abgeklatscht, ein paar liebe Worte meiner Frau geflüstert bekommen und dann ging es los. Ich reihte mich ganz hinten ein und alsbald hieß es im Rolling Start-Verfahren - los geht’s. Der Schwimmeinstieg war flach und weil ich wegen des Neo-Gates ganz vergessen hatte den Körper mit Wasser auf das doch recht frische Wasser vorzubereiten, kam ich auf die Idee, den Neo zu fluten und im Anschluss sofort loszulegen. Halleluja… Das Wasser mit 17-18 Grad in Verbindung mit einem getragenen Schwimmanzug in der Sonne war doch ein ziemlicher Schock für den Körper. Ich hatte gut zu tun, mich darauf zu konzentrieren, wieder gut atmen zu können. Zum Glück kann ich mich hier gut händeln. Ich kenne allerdings auch Menschen, welche in einer solchen Situation panisch reagierten und sich von den Rettungsschwimmern rausziehen ließen. Ich kraulte also weiter vor mich hin. Durch die Wellen und zur Orientierung schwamm ich aber auch mal Brust. Schon beim ersten Mal sah ich einem Schwimmer, welcher etwas herumruderte und sich nach einem Life Guard umsah. Da dieser ihn allerdings nicht im Blick hatte, pfiff ich laut und zeigte auf den Schwimmer, der sich dann auch bergen ließ. Ich kraulte weiter und irgendwie wurde es plötzlich recht ruhig. Ich schaute nach oben und sah… weite Ferne. Ich war bestimmt schon 50m vom Kurs abgekommen. Interessierte keinen. Die Pfeifen wurden nur genutzt, wenn jemand versuchte, rechts an einer Boje vorbei zuschwimmen. Irgendwie witzig. Also hart Backbord oder wie die in den Filmen immer sagen - zurück auf den Kurs. Das Schwimmen hinaus auf das Meer war aber echt okay. Irgendwann hatte ich dann die 710m-Boje erreicht und es ging parallel zum Strand weiter. Hier draußen waren die Wellen dann schon etwas größer und ich wurde ganz gut auf und abgetragen. Ich merkte schon ein leicht schummeriges Gefühl, setzte das Schwimmen in beiden Stilen aber konzertiert fort. Rückblickend hätte ich schon mehr Kraulen sollen. Ich merkte am Tempo der anderen, dass ich im Kraulen schon ganz okay bin. Konnte ich doch immer ordentlich Meter gut machen. Und so kam nach der 2. Wende der Strand auch zügig näher. Die Meter verflogen, der leichte Schwindel jedoch blieb. Zurück an Land konzentrierte ich mich dann auch erstmal auf mein Körpergefühl. Nach ein paar Metern gehen, fing ich mich aber und setzte den restlichen Weg zum ersten Wechsel im Laufschritt fort. Neoprenanzug aus ging so, Helm auf, Radschuhe an, Fahrrad geschnappt, auf die Uhr geschaut, wie lange der Wechsel schon läuft. Hä? Wo ist die Uhr? Ach Mist. Rad wieder eingehängt. Neo und Schwimmsachen aus der Kiste und da war sie. Uhr angelegt, Rad geschnappt und los. Nach 5 Minuten und ein paar Sekunden saß ich auf dem Bike. Geht schneller, aber ist okay. Das Schöne ist, es gibt immer was zu tun. 😊 Ich lieb´s.

4Die schmale Anfahrt auf den eigentlichen Kurs war schon ein paar Hundert Meter weit und so dauerte es etwas, bis das Strampeln richtig begann. Ich hatte mir vorgenommen mich wieder etwas an höhere Leistungsbereiche heranzutasten und so wollte ich ca. 10% höhere Wattzahlen treten. So startete ich also in den Rad Part. Doch bereits nach kurzer Zeit nahm ich im Augenwinkel einen Starter war, der auf der gegenüberliegenden Seite des Rundkurses eine Kurve nicht bekam und geradeaus in eine Ampel bretterte. Teile flogen auf die Straße und ich überlegte, wie ich reagieren sollte. Ich sah allerdings, dass sofort in der Nähe stehende Helfer hinliefen und auch ein nachfolgender Sportler hielt sofort an. Der Radfahrer saß sofort auch wieder. Ich deutete dies als gutes Zeichen und setzte meine Fahrt fort. Allerdings sehr aufmerksam. Durch den insgesamt schönen Rundkurs wechselten sich auch Rücken- und Gegenwind ab. Und als alter Fußball-Fan begeisterte mich auch das Umrunden des Stadions, welches für die Euro 2012 gebaut wurde. Ein kleines Highlight. Alsbald näherte sich Runde 1 von 6 dem Ende zu und nach etwa 26 Minuten sah ich zum ersten Mal die Support-Crew. Laute Anfeuerungen entlockten mir ein seliges Lächeln. Ich hatte Spaß! Runde für Runde konnte ich meine Werte bestätigen und hatte auch das Gefühl, dass zukünftig auf dem Rad eine höhere Leistung möglich ist. Nach Runde 4 verabschiedeten sich die anderen zu einem Frühstück. Trotz zunehmenden Windes machte das Radfahren weiter Spaß und so rollte ich nach 2 weiteren Runden rechts von der Strecke in die Wechselzone zurück.

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Was mir da noch einfällt. René verfolgte am Vorabend seines Rennens aufmerksam die Wettkampfeinweisung, welche Online stattfand. Dort wurde doch tatsächlich gesagt, dass die Startnummer am Startnummernband nur beim Laufen getragen werden muss. Die Pflicht beim Tragen auf dem Rad entfällt. Hä?! Noch nie gehört. Wir waren uns einig, dass wir die von uns schon immer gelebte Praxis, Nummer beim Rad hinten tragen, beim Laufen umdrehen und vorn tragen, umsetzen. Und während ich mich einem Radler von hinten näherte, sah ich doch tatsächlich, dass dieser keine Startnummer trug. Macht dann also tatsächlich auch nicht jeder. Und wie ich so an mir herunterschaute…?! Hab ich doch echt vergessen, die Startnummer umzumachen. Hahaha. Das ist mir noch nie passiert. Und nun hier das erst mal und es ist schnurtz-piep-egal. Witzig!

Auf Höhe des Cafés, in welchem wir am Vortag nach dem Wettkampf der anderen herrlich gefrühstückt hatten, erschienen dann auch wieder die Kolleg*innen. „Daaaannnyyyy…. Wohooooo.“ Einfach großartig solche Freunde zu haben!

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Beim zweiten Wechsel ging dann tatsächlich nichts schief. Laufschuhe an, Stirnband und Mütze auf, Sonnenbrille, STARTNUMMERNBAND 😊, Verpflegung. Aus der Wechselzone raus und ab aufs Dixie. Keine Lust, die Blase die ganze Zeit meckern zu hören. Also das noch schnell erledigt und auf geht’s. 5:17 min/Km inkl. Pippi-Stopp und Trinken am 1. Verpflegungspunkt. Fand ich ganz okay. Und so pendelte ich mich bei knapp über 5 Min pro Kilometer ein. Wohlwissend, dass vielleicht auch eine 4 vorne stehen könnte. Ich hatte allerdings nach dem Rad so einen leichten Druck im Bauch. Nicht das Dixie-Stopp-Bauchweh, sondern anders. Wahrscheinlich war die Radflasche zu hoch dosiert. Ich werde das üben. 😊 Aber auch die Gewissheit, dass ich hier einen Halbmarathon laufen wollte, nach 90 Kilometern Radfahren, bereitete mir dermaßen Schiss, dass ich mich nicht traute, schneller zu laufen.

Km 2, Km 3, Km 4. Asphalt. Schotter. Durch den Wald. Vorbei an einer Wiese. Wieder Schotter. Nochmal durch den Wald. Asphalt. Wendepunkt. Gleich kommen sie. Jene, die mich schon den ganzen Tag motivierten. Inzwischen war es schon gut warm und ich wollte etwas Mitleid. Die Meter verflogen und die erste Runde war vorbei, ohne das jemand meinen Namen rief. Ich dachte so bei mir… Toll. Da kannste dann auch Ole mitnehmen. 😊 (Achtung Insider. Für die die wissen was gemeint ist, nicht ernst gemeint. Aber irgendwie musste ich mir das Lächeln dann selbst zaubern, wenn die anderen bei Salat, Rührei, Kaffee und frisch gepressten O-Saft noch ihr Leben genießen, statt die Helden anzufeuern.) Spaß beiseite. Ich dachte mir schon, dass es beim Frühstück etwas länger gedauert hätte. Also ab auf Runde 2. Inzwischen stand ein Mann mit Wasserschlauch an der Strecke. Eine herrliche Abkühlung. Wasser am Verpflegungspunkt trinken und weiter Iso, Red Bull, Cola, Banane und Gel beachtete ich nicht.

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Meinem Bauch ging es zwar besser, aber auch meine eigenen Gels wollte ich nicht nehmen. Dasselbe hatte ich ja schon in St. Pölten. Ich hatte auch keinen Bedarf an Gel. So war jedenfalls mein Gefühl. Ist das dumm? Kann mir das jemand sagen? Tipps nehme ich gerne an.

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Am Ende der zweiten Runde sah ich dann auch schon Lene. Die Crew hatte sich etwas verteilt, sodass der Support immer wieder aufkam und nicht geballt. Das war auch sehr schön. Meiner Frau Jane klagte ich dann noch, wie „im Ar*** ich sei“, aber weiter ging es. Puh. 10 Kilometer waren geschafft und auch bald die Nummer 11. ES GEHT NACH HAUSE BABYYYY… So sind in diesem Moment immer meine Gedanken. An markanten Punkten der Laufstrecke dachte ich mir immer wieder, „wenn Du das nächste Mal an diesem Punkt bist, ist es das letzte Mal für heute“. Solche Gedankenspiele mag ich sehr. Aber ein paar Kilometer lagen noch vor mir. Ca 5 Stunden vorher stand ich am Zielkanal und stellte mir mit einem Lächeln vor, wie es später sein wird hier einzulaufen. Daran erinnerte ich mich zu diesem Zeitpunkt und wurde schon etwas emotional. „Das ist aber viel zu früh“, dachte ich mir plötzlich. Zurück im hier und jetzt war ich wieder mit der Wärme konfrontiert. Meine Laune stieg mit jedem absolvierten Meter und mir wurde klar, dass es im Gesamten ein gutes Rennen gewesen sein wird. Noch 4 Kilometer. Ich schaute auf die Gesamtzeit. Ich jage zwar keine Zeiten, wenn sich allerdings eine Zeit knapp unter 5:20h abgezeichnet hätte, würde ich vielleicht keine Zeit für ein Dankeschön haben. Ich errechnete, dass es unrealistisch war, die 5:20h noch zu knacken und ich freute mich dennoch. 3 Kilometer, 2 Kilometer. Okay… Profi-like den Reißverschluss des Triathlonanzugs geschlossen und die Startnummer gerichtet. 1 Kilometer. Hier standen sie vorhin. Jetzt warten sie da vorne auf mich. Bestimmt knallen sie mit ihren Händen gleich auf die Banden, so wie ich das am Vortag für Kathrin, René, Pi gemacht habe. Noch diese eine Kurve. Roter Teppich. Die Mole. Knall Klatsch Radau… (Ich bekomme beim Schreiben gerade etwas feuchte Augen, diese verdammte Allergie). Daaannnyyyyy. Wooohoooo! Knall Klatsch Radau…

Ich blieb vor den anderen stehen, drehte meine Mütze richtig herum und zog mit einer Verbeugung und einem breiten Lächeln meinen Hut.
Ich zog meinen Hut vor dieser großartigen und lautstarken Unterstützung. Vor diesen großartigen Freunden. Sie opfern ihren Urlaub um mich/uns zu begleiten und anzufeuern. Sie stehen früh um 4-5 Uhr auf, stehen stundenlang in der Sonne, frieren sich den Hintern ab. Und warum? Um für mich/uns da zu sein. Sie hören uns zu, wenn wir vermeintliche Heldentaten erzählen, machen grandiose Fotos, damit wir schöne Erinnerungen haben. Sie sind einfach tolle Menschen, die in anderer Rolle unseren Quatsch teilen und ohne die das Ganze nicht halb so schön wäre. Danke!

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Der wichtige Kuss für meine Frau durfte nicht fehlen. Die letzten Meter lief ich locker ins Ziel. Es gibt ein Foto, wie ich hinter der Ziellinie die Faust balle. Weil ich stolz war.

1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und dann noch einen halben Marathon laufen. Ich hatte es wieder geschafft und ich hatte ein großartiges Rennen.

Wir hatten auch dieses Mal Glück mit dem Wetter. Ich kann das Rennen uneingeschränkt empfehlen.

Schwimmen Top in der salzarmen Ostsee (ich finde Salzwasser furchtbar).

Tolle Radstrecke, die richtig Laune macht, wenn einem 6 Runden nichts ausmachen. (Die Strecke sieht auf dem Papier blöder aus, als sie ist.)

Abwechslungsreiche und schnelle Laufstrecke.

Volunteers Tipptopp!

Danke Danzig

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Euer Danny

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