Was diese beiden Sachen miteinander zu tun haben, werde ich gleich auflösen. Eins vorab: Damit ist nicht gemeint, wie meine Schwimmleistung beim Triathlon an der Talsperre Pöhl war. Das Bild einer schwankenden Gießkanne an der Wasseroberfläche mag die Schwimmleistung zwar gut kennzeichnen, es ist aber jedenfalls nicht das, was ich meine.
An einem schönen Sommertag im August ging es also wieder nach „Saint Tropöhl“. Ich bin bei dieser Veranstaltung Stammgast; lässt sie sich doch gut mit einem Heimatbesuch verbinden, ist familiär organisiert und in spezieller Weise herausfordernd. Ich schätze mal gut 20 Fahrräder waren keine Rennräder, weshalb sich die Veranstaltung wohl zu Recht „Volkstriathlon“ nennt. Schließlich waren auch zahlreiche Teilnehmer ohne spezielle Triathlon-Kleidung unterwegs. Mit Platz 89 von ca. 270 Teilnehmern bin ich ganz zufrieden. Das Schwimmen hat sogar Spaß gemacht; ich hatte das Gefühl, zügig unterwegs zu sein und bin durchgekrault. Die vielen Brustschwimmer vor mir und an meiner Seite halfen bei der Orientierung, hätten mir aber auch Zweifel an meinem Gefühl („zügig“) wecken können. Naja, der Blick auf die Uhr beim Wasserausstieg war kurzzeitig ernüchternd. Kurzzeitig? Ja, denn ich habe mich gleich gefreut, dass ich durchgesagt wurde „… vom Triathlon Team Senftenberg, oh, ein Teilnehmer mit einer etwas weiteren Anreise“. Dann ging es aufs Rad und dabei hatte mein Triathlonlenkeraufsatz seine Wettkampfpremiere. Hat gefetzt. Als schlechter Schwimmer in Startgruppe 3 (von 3) und mit guten Radbeinen konnte ich nun viele andere überholen. Auf der Laufstrecke ging es hingegen zunächst sehr schwer – da habe ich mich häufig gefragt, ob ich denn auf der Radstrecke „überzockt“ hätte… Der geübte Triathlet fragt sich jetzt vielleicht, wie man bei einer Sprintdistanz auf der Radstrecke überzocken kann. Wer Pöhl kennt, weiß aber, was ich meine.
„Ich, mich, meine“ – die ganze Zeit geht es nur um mich. Wo waren eigentlich meine Vereinskameraden vom Triathlon Team Senftenberg? Diese haben schonmal in Pöhl teilgenommen und waren als Flachländer von einer Radstrecke mit 190 m Anstieg damals recht „überrascht“ (Laufstrecke: 78 m Anstieg). Um die Begründung, wegen dieser Strecke nicht teilzunehmen, zu verschleiern, waren sie mehr oder weniger kreativ: Während Justin mit einem „Oh Gott“ noch ehrlich auf den Pöhlvorschlag reagierte, hat sich Danny schnell einen 25km-Lauf in den Trainingsplan geschrieben; Martin fürchtete um seine Schokolade und hat – als er bemerkte, dass der damalige Übeltäter die 300g-Tafel mal nicht eben wegatmen kann – schnell einen Kaffeestand beim Hafenfest angemeldet. Christian hingegen hat es sich ganz leicht gemacht: Er hat einfach ein Bild aus einem Reisekatalog in den Chat gestellt und wollte uns glauben machen, dass er ein Schwimmtraining (!) in den Bergen (!) absolviere… Naja. Zurück zur Laufstrecke: Während es wassernah und schattig gut auszuhalten war, stand die Hitze in der Bungalowsiedlung, durch welche die Laufrunde 2x führte und einen knackigen Anstieg bereit hielt. Und dort war es bei Temperaturen um die 30°C ein Segen, dass ein Zuschauer mit einer Gießkanne den Läufern Abkühlung gewährt hat. Dort konnte ich dann richtig nachvollziehen, wie sich wohl ein Blümchen fühlt, dass nach einem Hitzetag abends gegossen wird… (… halte diesen Gedanken einfach noch einen Moment lang fest…)
Fazit: Eine tolle Veranstaltung mit zahlreichen frenetischen, z.T. wasserspendenden Zuschauern, gut organisiert und immer eine Teilnahme wert (Startgebühr: 22-27 Euro, für Nachmelder 35 Euro). Der Sieger (Philipp Dressel-Putz) startet am ersten Septemberwochenende zwar lieber in Niedersachsen als an der F60 (auf Nachfrage), aber für alle anderen gilt: Noch gibt es einige Startplätze (Sprint und Olympisch)… Wir sehen uns dann beim www.f60triathlon.de.
Kai E.